12.11.18
Fakten
Autor: Phil Walker-Harding
Spieleranzahl: 2
Spieltyp: Kennerspiel
Spieldauer: ca. 40 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Erscheinungsjahr: 2018
Preis: UVP 16,99 Euro
Verlag: Kosmos
Spielbeschreibung
Der Wettstreit der Baumeister geht weiter! Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Nofretete und Echnaton – eines der berühmtesten Königspaare Ägyptens. Die jeweiligen Spielfiguren müssen taktisch clever platziert werden, um so die wertvollsten Plättchen von den sechs Booten zu entladen. Nach und nach baut so jeder Spieler an seinen eigenen vier Monumenten, um möglichst viele Ruhmespunkte zu erlangen. Ein kompetitives Strategiespiel im direkten Eins gegen Eins – andere Regeln, neue Taktiken.
(Quelle: Kosmos)
Hintergrundinformationen
Die Ankündigung, dass eine Variante für zwei Spieler von "Imhotep" erscheinen wird, wurde von den Testspielern sehr positiv angenommen, da
"Imhotep" (Grundspiel) immer wieder gerne auf den Spieltisch kommt und ein hervorragendes Familienspiel ist (Testbericht: hier). Zudem wurde vor einiger Zeit ein Interview veröffentlicht, in welchem Phil Walker-Harding über seine Tätigkeit als Spieleentwickler erzählt (Interview:
hier).
Spielmaterialien
Die Spielmaterialien sind von einer außordentlich guten Qualität! Für die vielen Pappmarker und die Spielertableaus wurde wertiges Material verwendet. Im Großen und Ganzen gibt es kaum etwas groß auszusetzen. Es wäre jedoch besser gewesen, wenn die einzelnen Tableaus der Spieler ineinander gesteckt werden könnten, um ein Verschieben präventiv vorzubeugen. Mit "Imhotep - Das Duell" liegt hinsichtlich der Materialien alles in allem ein wertiges Produkt vor.
Illustrationen
Die optische Aufmachung knüpft sehr gut an das Grundspiel an! Man erkennt sofort an der Schachtel, dass es sich um eine Auskopplung des
"Imhotep-Universums" handelt. Auch die Spielmaterialien lassen einen hohen Wiedererkennungswert zu. "Imhotep - Das Duell" ist von seiner Machart her thematisch etwas abstrakter als das
Grundspiel, da passt es gut, dass auch die Plättchen etwas von einer gewissen Abstraktheit ausstrahlen und im Bezug auf diese auf extravagante Schnörkeleien verzichtet wurde. Dementgegen
wirken die Tableaus und das Spielfeld schon etwas lebendiger sowie thematischer. Ein Kontrast, der gut gelungen ist.
Spielmechanik
Phil Walker-Harding hat es geschafft, "Imhotep" auf eine konfrontative Weise herunterzubrechen, wobei anzumerken ist, dass das Grundspiel
"Imhotep" auch bereits in einer Zwei-Spieler-Partie hervorragend funktioniert hat. Das Kreuzraster, auf welchem man seine eigenen Figuren platziert, ist ein leichter Ablauf, der jedoch
tiefgreifende Entscheidungen inne hat. Denn befinden sich zwei Figuren senkrecht oder waagerecht in einer Linie, so ist es möglich, ein Schiff zu bewegen und dem Gegenspieler entsprechend in die
Quere zu kommen. Die einzelnen Wertungselemente wurden so konzipiert, dass stets ein Rennen entsteht und somit das konfrontative Element untermalt wird. Die Aktionsplättchen, die man im Spiel
erwerben kann, ersetzen den normalen Zug und beinhalten mächtige Effekte, sodass auf diese definitiv nicht verzichtet werden sollte. Zusammenfassend ist zu sagen, dass hier "Imhotep" aus
Entwicklungssicht keine Mängel beinhaltet und das Grundspiel gut in ein Spiel für zwei Personen übertragen wurde.
Innovationen
Viele Elemente wurden aus dem Grundspiel in diese Variante für zwei Spieler übernommen und kommen einem sehr bekannt vor. Dennoch hat der Entwickler den bekannten "Schiffsmechanismus" (Grundspiel) nun mit einem weiteren essentiellen Hauptmechanismus verknüpft (Kreuzraster), sodass sowohl ein interessanter Kniff als auch ein frischer Ablauf erzeugt wurde. Nichtsdestotrotz wurden, wie bereits erwähnt, viele Wertungen aus dem Grundspiel übernommen und in diesem Rahmen wäre etwas Varianz bzw. Neuartigkeit wünschenswert gewesen. Allles in allem hat der Entwickler Phil Walker-Harding in dieser Auskopplung von "Imhotep" einen kreativen zweiten Hauptmechanismus kreiert.
Spielspaß
Wer bereits eine Vorliebe für "Imhotep" in der Grundspielvariante hatte, der wird sicherlich auch mit dieser Variante glücklich werden. Der
konfrontative Chrakater sticht sehr arg hervor, der zum einen durch die unterschiedlichen Wertungen und zum anderen durch das Platzieren der Figuren auf dem Raster entsteht. Auch wenn das Spiel
einen leichten Einstieg bietet, sollten die Züge wohl überlegt sein und es ist sogar ratsam, die zukünftigen Züge des Gegners zu erahnen, sodass man wieder gut "kontern" kann. Durch die
kurze Spieldauer sind zudem mehre Partien am Stück möglich. Hinzu bietet das Spiel genügend Wiederspielreiz (A und B Seiten der Spielertableaus), wodurch z. B. eine Mitnahme auf eine Reise
sinnvoll wäre, da die Spielschachtel auch sehr handlich ist. Alles in allem ist zu resümieren, dass hier eine gelungene Variante von "Imhotep" vorliegt und Fans vom Grundspiel guten Gewissens
auch hier gerne zugreifen können.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die UVP von "Imhotep - Das Duell" beträgt 16,99 Euro. Die Spielmaterialien sind wertig, jedoch hätte man bei den Spielertableaus noch kleinere Optimierungen vornehmen können. Die optische Aufmachung ist gelungen und knüpft reibungslos an das Grundspiel an. Auch die Mechanismen können überzeugen, wobei ein innovativer zweiter Grundmechanismus entwickelt wurde. Des Weiteren ist der Spielspaß und es entsteht ein ähnliches Spielgefühl wie beim Grundspiel.
Geamtwertung
Kaufe dir "Imhotep - Das Duell", wenn du...
- ein Fan von "Imhotep" (Grundspiel) bist. Denn es wird ein ähnliches Spielgefühl erzeugt
- ein konfrontatives Spiel suchst
- ein Spiel haben will, das man auch leicht mit in den Urlaub nehmen kann
Lasse die Finger von "Imhotep - Das Duell", wenn du...
- mit dem Thema Ägypten kaum etwas anfangen kannst. Das Spiel birgt wesentliche Elemente der ägyptischen Mythologie
- eine Auskopplung von "Imhotep" erwartetst, die in allen Bereichen innovativ erweitert wurde