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 10 Fragen an Michael Kiesling

11.12.2017

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Michael Kiesling

Entwickler

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Azul

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Tikal

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Miyabi

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Heaven & Ale

Sie sind seit Jahren Spieleentwickler und es wurden schon sehr viele Spiele von Ihnen veröffentlicht. Wie hat sich die Brettspielszene mit den Jahren aus Ihrer Sicht verändert?

Es gibt immer mehr viele gute Autoren und Spiele. Gerade im Bereich der sogenannten Kennerspiele ist das Niveau deutlich angestiegen.

 Sie haben oft mit dem Entwickler Wolfgang Kramer kollaboriert und Spiele, wie z. B. "Abenteuerland", "AbluXXen" oder "Porta Nigra" entwickelt. Mit welchem der gemeinsamen Projekte sind Sie im Nachhinein am meisten zufrieden und warum?

Am meisten zufrieden bin ich  mit "AbluXXen" von der Firma "Ravensburger". Es wurde von der Zeitschrift "Fairplay" zum Kartenspiel des Jahres 2014 - gewählt.

Abluxxen Spiel
Sind Sie eigentlich bei so vielen Spielen, die Sie entwickelt haben, hauptberuflich als Spieleautor tätig? Wenn nicht, welcher Profession gehen Sie nach und existiert dort evtl. eine Schnittstelle zu Brettspielen?

Eine Schnittstelle zu Brettspielen existiert nicht. Ich bin hauptberuflich Inhaber einer Bremer Software-Firma und entwickle als Diplom Ingenieur seit 25 Jahren ein Warenwirtschafts-System.

Was sind eigentlich Ihre Lieblingsspiele und warum?

Meine Lieblingsspiele sind: "Skat", "Doppelkopf", "Carcassonne", "Qwirkle", "Verflixxt", "Carrara", "Tikal", "Torres", "Wikinger", "AZUL"

Warum: Die genannten Spiel haben alle etwas gemeinsame: Klare und gut strukturierte Spielregeln.

Carcassonne Spiel
Für wie wichtig erachten Sie Innovationen in einem Brettspiel?

Eine Innovation in einem Brettspiel erachte ich als sehr wichtig - leider ist mir das als Autor bislang nur sehr selten gelungen. Das Drehrad im Spiel "Wikinger" aus dem Jahr 2007 halte ich für eine solche Innovation.

Wikinger Brettspiel
Wie würden Sie Ihren Entwickler-Stil mit drei Wörtern beschreiben?

Verständlich, Gradlinig und klar strukturiert.

Dieses Jahr ist das Spiel "RIVERBOAT" über den Verlag "Lookout Spiele" rausgekommen. Was können die SpielerInnen erwarten und was macht das Spiel so besonders?

Die Spieler können ein gutes, sogenanntes "Eurogame" erwarten. "RIVERBOAT" hat relativ einfach erlernbare Spielregeln und ist auf der diesjährigen Spielemesse in Essen bei den Vielspielern sehr gut angekommen. Thematisch befinden sich die Spieler im 19. Jahrhundert der Vereinigten Staaten und betreiben dort Landwirtschaft am Mississippi.

Die vielfältig angebauten Feldfrüchte entlang des Mississippi werden auf Raddampfer verschifft und nach New Orleans transportiert. Das Spiel hat einen relativ unverbrauchten "Arbeiter"-Einsetz-Mechanismus.

Weiterhin waren Sie recht fleißig und Ihr Spiel "Reworld" wurde in Essen über den Verlag "Eggert Spiele" veröffentlicht :). Könnten Sie auch hier einen Einblick in das Spiel geben?

Das Spiel "Reworld" habe ich zusammen mit Wolfgang Kramer entwickelt. Das aus unserer Sicht durchaus innovative Reworld wird im Weltraum in zwei Abschnitten gespielt. Im ersten Abschnitt erwerben die Spieler Module, die sie an Frachter ankoppeln und zum Planeten Eurybia transportieren müssen. Im zweiten Abschnitt werden die Module entladen - und zwar nach dem Prinzip: Was zuletzt eingeladen wurde muss zuerst ausgeladen werden.

Reworld Brettspiel
Dieses Jahr fand erneut die "SPIEL in Essen statt? Waren Sie auch dort und was bedeutet diese Messe für Sie?

Ja, ich war auch dort, habe zahlreiche Autogramme gegeben und mit großer Freude beobachtet, das "meine" Spiele an den Messeständen gerne gespielt wurden. Es handelte sich um nachfolgende Neuerscheinungen:

"Reworld" zusammen mit Wolfgang Kramer "Heaven & Ale" zusammen mit Andreas Schmidt "Riverboat" - ohne Co-Autor "AZUL" - ohne Co-Autor.

"AZUL" hat in Essen beim sogenannten "Boardgamegeek-BUZZ" (Umfrage unter den Messe-Besuchern) der ersten Platz belegt und war Dritter beim "Fairplay-Scout". Darauf bin ich natürlich sehr Stolz.

Haben Sie schon einmal überlegt, ein Spiel über Kickstarter zu veröffentlichen?

Ein Spiel über Kickstarter zu veröffentlichen habe ich noch nicht überlegt - das "System" gefällt mir gut. Ich werde weiterhin versuchen, durch gute persönliche Kontakte zu den Redakteuren der Verlage meine Spiele (mit und ohne Co-Autoren) direkt zu veröffentlichen. Bislang ist das in den letzten 20 Jahren ca. 50 Mal gelungen und davon waren die beiden Spiele "TIKAL" und "TORRES" Spiel des Jahres.

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